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Die ersten Gedanken zu meinem Low-Buy-Year 2020

Ich bin nicht der Typ, der sich gerne an starren Regeln hält oder diese für sinnvoll hält. Deswegen stelle ich auch für mein Low-Buy-Year 2020 keine festen Regeln auf, die Druck aufbauen oder die gesamte Angelegenheit zu einem ernsten und schwergewichtigen Unterfangen machen. Trotzdem will ich meine Gedanken und meine erhofften Ziele mit euch teilen, denn ich habe mich, wie schon angekündigt, dazu entschieden, dass 2020 ein konsumschwaches Jahr für mich werden soll.
Der moderne Ausdruck „Low Buy Year“ hilft mir dabei die richtigen Leser auf dieses Projekt aufmerksam zu machen und die Idee kompakt zu beschreiben. Der Name verrät also schon worum es gehen soll.
Ein Low-Buy-Year ist von überlegtem und zurückgenommenem Konsum geprägt. Jeder Kauf wird gut überdacht. Ausgenommen sind, zumindest in meinem Fall, Bedarfskäufe, wie Lebensmittel, Haushaltswaren und notwendige Pflegeprodukte. Auch Ausgaben, die meinem Beruf betreffen oder Geburtstagsgeschenke für meine Liebsten, spielen hierbei keine Rolle. Mein Low-Buy-Year richtet den Fokus auf Luxuskäufe, wie Kleidung, Make-up, neue Wohn-Accessoires und Co. Ich bin mir darüber bewusst, dass mir dieser Vorsatz vielleicht etwas leichter fallen wird, weil ich durch meinen Blog immer wieder neue Beauty- und Modeprodukte testen darf und ich somit, auch wenn es beruflich ist, immer ein bisschen konsumiere, ohne dafür selber kaufen zu müssen. Bei PR Samples achte ich aber vermehrt darauf nur Produkte anzunehmen, die ich wirklich testen möchte. Außerdem wird jedes Verpackungsmaterial wiederverwendet.

Warum ein Low-Buy-Year?

Ich befinde mich, wie viele von uns, in einer privilegierten Lage. Neben den nötigen Ausgaben habe ich die Möglichkeit Dinge anzuschaffen, die ich nicht unbedingt brauche und die Wohnung ist groß genug, um im Überfluss zu leben. Aber nur, weil man diese Möglichkeiten hat, muss man sie nicht zwingend ausschöpfen, oder? Ich habe mich aus zahlreichen Gründen für den Vorsatz des Low-Buy-Years entschieden und einer der Gründe ist, mir wieder mehr über die eben beschriebene privilegierte Situation bewusst zu werden. Durch einen zurückgenommenen Konsum werde ich einen neuen Blick für die materiellen Dinge entwickeln, die ich bereits besitze. Ich werde sie mehr tragen, mehr benutzen, mehr lieben. Ich finde, das bin ich ihnen und dem Geld, das ich für sie ausgegeben habe, schuldig. Obwohl ich grundsätzlich ein reflektierter und dankbarer Mensch bin, will ich das Low-Buy-Year dafür nutzen noch gewissenhafter und wertschätzender mit dem Materiellen umzugehen, das ich besitze. Alte Dinge werden getragen, bis sie nicht mehr schön oder funktionsfähig sind, repariert, geflickt und achtsam gewaschen und gepflegt. In unserer Gesellschaft, in der Konsum beinahe Teil unserer Genetik ist, werden alle möglichen Dinge viel zu schnell weggeworfen. Als ich davon las, dass manche Menschen sogar zu bequem geworden sind ihre Unterwäsche zu waschen und sie lieber, sobald verschmutzt, durch neue ersetzen, ist mir schlecht geworden. Wie konnte es soweit kommen? Wegwerfen und neu kaufen lautet zu oft die Devise. Auch, wenn es bei mir und wahrscheinlich bei den wenigsten Menschen so dramatisch ist, wie in dem genannten Beispiel, neigen wir doch bestimmt alle zur Bequemlichkeit. Einen neuen Mantel zu kaufen ist doch viel einfacher als den alten zu Flicken oder reinigen zu lassen und macht außerdem viel mehr Spaß.
Zum Glück habe ich bereits in der Vergangenheit immer in Klassiker investiert und mir damit eine wichtige Basis für mein Low-Buy-Year erarbeitet. Ich sehe es nicht als Bürde alte Kleidung zu tragen, sondern liebe meine sorgsam ausgewählten Stücke Jahr für Jahr ein bisschen mehr. Eine gute Pflege gehört allerdings auch dazu.

Ein Low-Buy-Year ist außerdem eine Verbeugung, wenn auch nur eine kleine, vor unserer wunderschönen Natur. Wenn ich das Fenster öffne, höre ich Bäume rauschen und Vögel zwitschern. Ich liebe die Natur und deswegen will ich mich bei ihr bedanken. Auch wenn mein Low-Buy-Year nur eine winzige Hilfe ist, so ist es eine Aufmerksamkeit gegenüber der Umwelt. Durch meinen reduzierten Konsum werden ein paar weniger Päckchen durch die Welt geschickt und etwas weniger Müll produziert. Es geht nicht darum perfekt zu sein, sondern grüne Handlungen durchzusetzen, die man selber für richtig hält.

Low-Buy VS. No-Buy 

Eine dogmatische Liste anzufertigen, die alle Dinge aufzählt, die ich 2020 nicht kaufen darf, finde ich falsch. Wenn ich an einem besonderen Ort bin und mir ein Andenken kaufen möchte, ist das erlaubt. Wenn eine Traumtasche für einen sagenhaft guten Preis gesichtet wird, wäre ich dumm, wenn ich sie nicht dieses, sondern erst nächstes Jahr kaufen würde – ich will damit sagen, dass ich mich bewusst für ein Low-Buy-Year und gegen ein No-Buy-Year entschieden habe.
Die Dinge, die ich 2020 kaufe, sollte allerdings im besten Fall Second Hand oder Vintage, fair und hochwertig produziert worden sein und auf Dauer in meinem Kleiderschrank bleiben. Konkret bedeutet das, dass ich Fast Fashion und Trendmode aus meinem Alltag streichen werde. Das ist allerdings nicht besonders schwer, denn diesem Wirtschaftszweig schenke ich schon seit Jahren keine Aufmerksamkeit mehr. Mein Anspruch ist es, jeden Kauf gut zu überdenken. Neue Stücke müssen einen Mehrwert für mich haben.
2020 werde ich euch regelmäßig Updates zu dem Verlauf meines Low-Buy-Years geben. Auf YouTube filme ich regelmäßig Hauls, oder eben Anti-Hauls.

Wer macht bei dem Low-Buy-Year 2020 mit und was sind eure Ansprüche?

Redaktioneller Beitrag 

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