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toldme – social studies in style
Leben, Mode 5

Kleiderschrank-FengShui & Stuff

By Flora · On August 1, 2016

Einem tiefen FengShui Anfall à la Flora geht meistens ein rapider Abfall der Lebenslust voraus, der beinahe in einer Depression mündet, aber kurz davor in einen Schub voller Tatendrang umschlägt und sich in eine aggressive Harmonisierung mit dem Umfeld umwandelt. Bei mir bedeutet das soviel, wie: Alles aus dem Kleiderschrank rausreißen, haufenweise alte Klamotten in den blauen Sack stopfen, waschen, bügeln, putzen, falten, ooooom.
Ungefähr nach diesem Muster verlief mein letzter Samstag, nachdem ich am Vormittag die letzten Termine für diese Woche erledigt und zu den Akten gelegt hatte. Eigentlich war ich gerade auf dem Weg nach draußen, als mich das tiefe Bedürfnis überrollte Platz und Luft zu schaffen. Von diesem Gefühl überwältigt krabbelte ich zunächst in mein Bett, in dem ich zwischen ungefalteten Sachen, leer gefressenen Tellern und heiß geliebten Lippenstiften versank. Gefangen im eigenen Chaos.
Irgendwann habe ich es aber doch geschafft mir die Bettdecke vom Körper zu strampeln und mein schlummerndes FengShui wieder zum Leben zu erwecken. Ich habe fünf Stunden damit verbracht Ordnung zu machen, nach Millionen von Jahren mal wieder zu bügeln, um danach befriedigt auf säuberlich gestapelte und glatte Wäschestapel in meinem Kleiderschrank zu gucken. Zwischendurch wünschte ich mir sehnlichst eins dieser Wäschefaltbretter, die in Teleshopping-Kanälen als die Erlösung einer jeden Hausfrau angepriesen werden, aber ich bin auch ohne den praktischen Helfer aus „langlebigem und robustem Kunststoff“ ans Ziel gekommen.
Es gibt die Theorie, dass depressive Menschen, zumindest manche von ihnen, dazu neigen entweder niemals auszumisten und Unmengen von Scheiss anhäufen oder an einem manischen Aufräumzwang leiden und sich ständig von allem trennen, das sie nicht unbedingt zum Leben benötigen. Meine Stimmung schaukelt fröhlich zwischen diesen beiden Extremen hin und her und kann sich nicht wirklich zwischen einem reduzierten Leben im Yin oder einem Leben zwischen extrem vielen schönen Dingen im Yang entscheiden. Während ich noch versuche herauszufinden, was mein Geist braucht, bin ich jetzt erstmal froh über die neue Ordnung, die vielen Kleidungsstücke, die ich spenden kann und die wiederentdeckten Lieblingsteile.

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Der Kleiderschrank im Gleichgewicht?

Ob es einen Kleiderschrank gibt, mit dem ich zu jedem Zeitpunkt zufrieden wäre, bezweifle ich, aber eine relativ schwankungsresistente Zusammenstellung von Kleidungsstücken und Accessoires halte ich für machbar. Mein Geschmack ist weniger äußeren Einflüssen, wie Trends, unterlegen, sondern viel mehr von meiner Stimmung, Lebensplanung und meinen Zielen abhängig. Einen gut sortierten Kleiderschrank hat man wohl dann, wenn man sich für alle Events, aber ganz besonders für seinen Alltag gewappnet fühlt und mit wenigen Griffen ein komplettes Outfit zusammenstellen kann. Regelmäßig auszumisten gehört natürlich auch dazu und ich habe alle Teile über Bord geschmissen, die ich seit mehr als einem Jahr nicht mehr getragen habe, mit denen ich nichts positives verbinde oder die einfach modisch eingerostet sind. Weg damit! Natürlich habe ich immer noch einen wahnsinnigen Überfluss an Klamotten, aber einen blauen Sack zu füllen hat für mein Wohlbefinden einiges getan. Damit mein Kleiderschrank in einem Monat nicht wieder so aussieht, wie letzten Samstag, werde ich dem Shoppen für die nächste Zeit abschwören, meinen Kleiderschrank wieder neu für mich entdecken und anfangen mehr zu kombinieren. Diese „Kur“ habe ich vor einigen Jahren bereits durchgezogen und sie als heilend für ein Gleichgewicht zwischen Selbst und Kleiderschrank empfunden. Und solange die neue Ordnung anhält werde ich meine Freizeit damit verbringen mich in dem Glanz gebügelter Oberteile zu aalen.

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Flora

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5 Comments

  • Florentine says: August 1, 2016 at 11:54 am

    Tolle Anregung, liebe Flora! Ich hab momentan ein riesiges Chaos in meinem Kleiderschrank, was die Lust, meine Outfits ein bisschen abzuwechseln oder neu zu kombinieren ganz schön einschränkt. Ich glaube, an meinem nächsten freien Tag (der Gott sei Dank schon Donnerstag ist) werde ich da auch wieder Striktur reinbringen. Das mit der Shoppingpause verstehe ich nur zu gut, man fühlt sich sehr erholt, wenn der Schrank nicht dauernd voller wird. Deine Gucci Pumps finde ich dafür atemberaubend schön <3

    Reply
  • Das Schminkstübchen says: August 1, 2016 at 5:58 pm

    Liebe Flora,
    das war ein sehr anregender Beitrag. Ich habe ihn gern gelesen. Ich habe diese Phasen auch, in denen es mich packt und ich radikal ausmiste – im Kleiderschrank, in den Küchenschränken etc. Danach fühlt man sich gut und so befreiend und ich stelle immer wieder fest, dass man manchmal doch gar nicht so viel braucht, wie man braucht. Wie Du sagtest: Einen gut sortierten Kleiderschrank hat man, wenn man für alle Eventualitäten gerüstet ist – ohne von allem gleich fünf Ausführungen zu besitzen.

    Alles Liebe für Dich!

    Reply
    • Flora says: August 1, 2016 at 6:49 pm

      <3

      Reply
  • Franzi says: August 1, 2016 at 8:28 pm

    Sehr beruhigend zu lesen, dass ich mit diesen Phasen nicht alleine bin, sondern es dir auch so geht!

    Vielen Dank für den schönen Post und die Anregung. Ich lebe (zum Glück) gerade sehr minimalistisch, nämlich zur Zwischenmiete mit dem Inhalt eines Koffers und ich muss sagen: es reicht, aber ich finde es auch schön zu wissen, dass zuhause noch mehr auf mich wartet. 🙂

    Liebe Grüße
    Franzi
    https://franziefliegt.wordpress.com/

    Reply
    • Flora says: August 2, 2016 at 6:50 am

      Ganz genau so ging es mir im letzten Jahr auch, als ich zur Zwischenmiete in Köln gewohnt habe <3
      Liebe Grüße!

      Reply

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