Leben, on my mind, Personal 4

Neues Jahr, altes Ich?

Ich schäme mich beinahe dafür, dass ich mich so lange nicht mehr auf meinem Blog eingeloggt habe, um zu schreiben, Fotografien zu teilen oder euch zu Literatur, Mode oder Beauty zu inspirieren. Wieso war ich so lange offline? Ich weiss es selber nicht genau, aber wahrscheinlich ist es auf eine Mischung aus Resignation, Trägheit und Überwältigung zurückzuführen. Die Corona-Krise beeinflusst die Gesellschaft und jeder von uns spürt die Auswirkungen dieser seltsamen Zeit. Obwohl sich mein Leben bisher wenig durch die Pandemie verändert hat, habe ich im Winter gemerkt, wie mir der Lockdown langsam aber sicher die Luft aus den Reifen lässt. Andere Menschen zu inspirieren funktioniert nur, wenn man selber inspiriert ist, ansonsten ist der Kreislauf gestört. 
Ich sehne mich nach Leichtigkeit und unbeschwerten Tagen und fange an die geselligen Teile meines Lebens zu vermissen. Wenn es einem Eigenbrötler wie mir so geht, dann will ich mir nicht vorstellen, wie sich Menschen fühlen, die ihre meiste Kraft aus Geselligkeit ziehen. 
Während die Tage wieder länger werden und ich im Januar täglich Yoga gemacht und mich auf meine innere Ruhe fokussiert habe, verspüre ich neue Motivation. Meine Stimmungs-Konjunktur geht Berg auf und das habe ich, so glaube ich, mir selber zu verdanken. Die Nachrichten und Prognosen sind weiterhin düster, der Blick auf den Rest des Jahres nicht sonderlich vielversprechend. Umso wichtiger, dass ich nach meinem Winter Blues Tatendrang verspüre. Nun, was nehme ich mir also für dieses Jahr vor? 

Ich nehme mir vor Höhen und Tiefen zu akzeptieren und mich nicht unter Druck zu setzen. Mich von außen unter Druck setzen zu lassen habe ich schon vor vielen Jahren abgeschüttelt, aber was ist mit den eigenen Ansprüchen? Ja, wir neigen dazu uns selber unter Druck zu setzen und unsere Energie mit Erwartungen zu ersticken. 2021 will ich also etwas nachsichtiger mit mir sein und es mir nicht übel nehmen, wenn Dinge mal nicht so klappen, wie ich sie mir vorgenommen habe. Ich freue mich darauf mein Master-Studium zu beginnen. Für mich ist diese Aufgabe ein Hobby, ein Ausgleich zu meiner Arbeit und ein neues Projekt, das mich von dem Wahnsinn der Welt ablenken wird – zumindest ein bisschen. Ich fiebere dem Start des Semesters entgegen. 
Das übergeordnete Motto für dieses Jahr ist der Begriff „Intuition“. Mir passiert es immer wieder, dass ich gegen meine Intuition handle, obwohl ich sie in ausgeprägter Form besitze. Hoffnungen in Menschen, Situationen und Lebensumstände drücken meine Intuition immer wieder an den Rand, obwohl mein erstes Bauchgefühl meistens richtig liegt. Ich verteile zweite, dritte und vierte Chancen wie niemand sonst und kann schlecht einen klaren Schlussstrich ziehen, auch wenn ich verletzt, übergangen oder enttäuscht wurde. Die Qualitäten des Weiterziehens habe ich 2020 entwickelt und werde sie in diesem Jahr fördern. Das fühlt sich richtig an. 
Ich freue mich sehr über neue Begegnungen, die mich genau in diesem Tun bestärkt haben, über starke Freundinnen und liebende Unterstützer. 
Innere Ruhe, klare Grenzen und ein stets positiver Blick auf die Welt  – mein Dreiklang für dieses Jahr und wahrscheinlich für viele weitere Jahre. 

„It’s good to be back“, wie Bukowski sagen würde. 

Redaktioneller Beitrag 

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4 Comments

  • Roland Treiber says: Januar 30, 2021 at 5:00 pm

    Intuition ist die Mutter aller Entscheidungen – und ihr Vater. Keep on walking! https://music.youtube.com/watch?v=OYB8ix8p6vc&feature=share

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    • Flora says: Januar 30, 2021 at 10:08 pm

      Love you <3

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  • I. says: Januar 30, 2021 at 7:27 pm

    „Mir passiert es immer wieder, dass ich gegen meine Intuition handle, obwohl ich sie in ausgeprägter Form besitze. Hoffnungen in Menschen, Situationen und Lebensumstände drücken meine Intuition immer wieder an den Rand, obwohl mein erstes Bauchgefühl meistens richtig liegt. Ich verteile zweite, dritte und vierte Chancen wie niemand sonst und kann schlecht einen klaren Schlussstrich ziehen, auch wenn ich verletzt, übergangen oder enttäuscht wurde. “
    –> Genau das ist auch oft mein Problem. Und ich versuche seit Jahren nicht gegen meine Intuition zu arbeiten, tue es aber immer wieder, da ich auch nicht ungerecht sein will/ keine Chancen geben will. Letztlich werde ich dann aber doch oft enttäuscht. Teufelskreis.

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    • Flora says: Januar 30, 2021 at 10:11 pm

      Ich weiss genau was du meinst – es ist eine Gratwanderung zwischen Offenheit, Verständnis und Selbstschutz. Ich glaube es ist wichtig in erster Linie für sich zu entscheiden und nicht für jemand anderen. Loyalität ist wichtig, aber Selbstliebe wichtiger. Zumindest waren das meine Erkenntnisse der vergangenen Jahre.

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