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Selbstliebe nach 30 Tagen Yoga

In den letzten 30 Tagen bin ich nach dem Aufstehen meistens in die Küche geschlufft, habe mir einen Tee aufgebrüht und dann meine Yoga-Matte ausgerollt, die tagsüber fein säuberlich zusammen gerollt an der Wand steht. Zwischen 7 und 8 Uhr bin ich dann auf YouTube online gegangen, wo mich bereits ein neues Video von „Yoga with Adriene“ erwartet hat. Jeden Januar stellt die faszinierend ruhige und charismatische Amerikanerin für ihre Yoga-Gemeinde eine Reise, wie sie es nennt, zusammen. In der „Find what feels good“ Gemeinschaft bedeutet das, jeden Tag Yoga in seinen eigenen vier Wänden zu praktizieren und sich auf die einzelnen Einheiten, die dieses Jahr unter dem Motiv „Home“ standen, einzulassen.
Der Plan, der jetzt immer noch stolz an meinem Kühlschrank hängt und einen Überblick über die einzelnen Yoga-Übungen gibt, hat mich in diesem ersten Monat des Jahres mehrmals täglich an diese Reise erinnert und daran wie wohltuend es ist Yoga zu machen. Ich habe bereits 2018 und 2019 an dem Januar-Programm von Adriene teilgenommen und mich schon damals in ihre poetische Art, die jeden willkommen heißt, verliebt. So fiel es mir in diesen 30 zurückliegenden Tagen nicht schwer jeden Morgen meine Haare zusammenzubinden, die Yoga-Matte zurechtzurücken und auf „Play“ zu drücken. Es war ein Geschenk, das mich verändert hat.
Dank „Yoga with Adriene“ habe ich in meinem eigenen sicheren Zuhause, das für mich als introvertierte Person der schönste Ort der Welt ist, gelernt, was Yoga ist. Yoga ist keine Form, kein durchtrainierter Körper oder ein Training. Yoga ist eine Lebenshaltung, durch die man seinen Körper und Geist positiv verändern kann. Die herzliche Schauspielerin aus Texas hat mir das vermittelt, was ich hinter dem Begriff Yoga schon immer vermutet habe: Einen aufmerksamen und liebevollen Umgang mit mir selbst, der mich dazu befähigt meinen Körper mit seinen Stärken und Schwächen zu akzeptieren, geduldig an und mit ihm zu arbeiten und auf ihn zu hören. Wie klug mein Körper ist, habe ich an so vielen Stellen gemerkt. Er flüstert mir zu, welche Partien mehr Liebe brauchen, welche Sehnen verspannt sind, welche Nährstoffe er verlangt und wonach er sich sehnt. Die Kunst liegt in unserer rasanten Zeit darin, dieses Flüstern wieder hörbar zu machen und es ernst zu nehmen.
Obwohl Yoga auch meinen Körper verändert, meine Rückenschmerzen geheilt und meine Sehnen und Muskeln zu langen, flexiblen Gebilden gemacht hat, ist es mein Geist, der am meisten von dem täglichen Yoga profitiert.
Sobald ich meinen Atem bewusst wahrnehme und mich auf die Sensationen in meinem Rücken, meinen Beinen oder meinem Bauch besinne, werden meine Gedanken ruhig. Jede Yoga-Einheit in diesem Januar, egal wie schweißtreibend sie war, hat mich entspannt. Woran das liegt? Ich denke es liegt an der Einfachheit. An der Einfachheit des Atems, dem sich regelmäßig hebendem und senkendem Körper und der Einfachheit sich nur auf sich und die nächste Bewegung zu konzentrieren. Für einige Minuten spielen E-Mails keine Rolle mehr, Instagram ruht und draußen weicht der Morgen langsam dem Tag.

30 Morgen habe ich glücklich damit verbracht die rechte Hand auf meinen Bauch und die linke auf mein Herz zu legen, mein Gleichgewicht und meine Stärke in der Krähe herauszufordern und meinen Körper im herabschauenden Hund auseinander zu ziehen. Jeder Wirbel hat sich ein bisschen mehr von dem Platz zurückgeholt, der ihm zusteht. Es war eine Wonne und eine Reise zurück zu mir selbst. Eine Heimreise zu dem, was wirklich wichtig ist. Selbstliebe und Respekt wurden wachgerüttelt und dort hervorgeholt, wo sie 2019 immer wieder verschüttet und begraben wurden. Nach einer intensiven Yoga-Phase wie dieser sehe ich etwas anderes, wenn ich in den Spiegel gucke. Ich sehe dann weniger einen Körper, der mir gefällt oder nicht gefällt, sondern einen Körper, der funktioniert und mir mein gesundes und aktives Leben ermöglicht. Ein Körper ist schön, weil er uns trägt und wir uns, wenn wir das Glück haben gesund zu sein, auf ihn verlassen können.
Danke Adriene für dieses erneute Wachrütteln. Daran werde ich in diesem Jahr immer denken, wenn ich meinen Weg zurück auf die Yoga-Matte finde.

Redaktioneller Beitrag 
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