Mode 3

How to organize your first Fashion Week

Im Januar 2016 habe ich mich das erste Mal auf den Weg zur Berliner Fashion Week gemacht, my very first Fashion Week! Zwei Mal im Jahr widmet sich die Hauptstadt den neuesten Modetrends. Es gibt Modenschauen, Showroom-Präsentationen und viele, viele Partys. Wer sich für Mode interessiert oder sich mit Designern, PR Agenturen und anderen Kreativen aus der Branche vernetzten möchte, kann die Fashion Week genau dafür nutzen. Ich persönlich nehme die Termine gerne als Anlass, um ferne Freunde wieder zu treffen, mich bei wichtigen Kooperationspartnern in Erinnerung zu rufen und einfach eine gute und aufregende Zeit im Dicken B zu genießen.
Als ich mir Weihnachten 2015 vornahm meine erste Fashion Week zu entern, waren die Fragezeichen in meinem Kopf riesig: Wie plane ich meine Zeit in der Großstadt? Wie bekomme ich Zutritt zu den zentralen Veranstaltungsorten? Darf ich mir eine Modenschau angucken und wie nehme ich Kontakt zu den Veranstaltern der Fashion Week auf? Irgendwie verrät einem niemand, wie man in den Fashion Week Kreis kommt, ohne Handelsvertreter, Modejournalist eines großen Verlags oder Mitarbeiterin einer PR Agentur zu sein. Ich habe im letzten Jahr viele Erfahrungen gesammelt und weiss mittlerweile, welche Kontaktpersonen wichtig sind und wie man sich selber organisiert. Eben auch, wenn man ein winziges Zahnrad im Getriebe ist, zu den kleineren Bloggern Deutschlands gehört und eigentlich nicht viel von „Networking“ hält. Wichtig ist aber natürlich schon: Wer zur Fashion Week reist, sollte in irgendeiner Form an der öffentlichen Gestaltung der Modebranche beteiligt sein und sich von Herzen für junge Talente und Mode als Kunst interessieren.

„Three rules of success in fashion: perseverance, dream a bit and be passionate about it.“
Grace Coddington

Who? Where? When?
My first Fashion Week

Einen groben Überblick über die wichtigsten Termine der Fashion Week kann sich jeder schaffen, nämlich über die veranstaltungseigene Homepage. Das ist kein Hexenwerk, aber dann fängt die Arbeit richtig an. Nachdem man sich einen Überblick über die Veranstaltungen geschaffen hat, die einen persönlich am meisten interessieren, muss man herausfinden, wer für die Gästelisten und Einladungen verantwortlich ist. Wer sich bereits ein Netz aus Agenturen aufgebaut oder sogar schon mit welchen zusammengearbeitet hat, kann diese Kontakte nutzen. Mit höflichen und, ganz wichtig, persönlichen E-Mails (Finger weg von Massenware) kann man sich nach möglichen Terminen erkundigen. Neben PR Agenturen, kümmern sich Designer auch selber um die Verteilung von Einladung. Wichtig sind außerdem die Hauptsponsoren der Veranstaltung, weil sie auch ein Kontingent an Platzkarten besitzen. Wenn die Verantwortlichen nicht direkt auf der Seite der Fashion Week angegeben sind, findet man die mit ein bisschen Recherchetalent über Instagram und andere Suchmaschinen heraus. Hier macht sich Durchhaltevermögen bezahlt.
Mit ein bisschen Glück trudeln nach der ersten Fashion Week, wenn ihr es einmal in die richtigen Verteiler geschafft habt, die Einladungen von alleine ein. Wenn ihr keine Einladung per Post oder Email erhaltet, wird euer Name ganz einfach auf der Gästeliste festgehalten. Um in die Veranstaltungsräume zu kommen, braucht ihr also keinen Presseausweis zu beantragen. Eine Einladung genügt völlig.

Introduce Yourself
My first Fashion Week

Bei der Kontaktaufnahme per E-Mail, solltet ihr euch und euren Blog oder das, was ihr tut, vorstellen. Eine kurze, aber herzliche Vorstellung kann Wunder bewirken. Wichtig ist eine Vorstellung mit offenem Blick aber auch im echten Leben. Das fällt mir, als eigentlich sehr introvertierter Mensch nicht immer leicht. Selbstbewusst auf andere Menschen zuzugehen, ist schwierig, aber meistens lohnt es sich. Ich versuche mir immer die Namen von denjenigen zu merken, mit denen ich im Vorfeld kommuniziert habe, um mich persönlich bei ihnen für den Austausch und die Unterstützung zu bedanken. Das kann man natürlich auch sehr schön noch einmal zusätzlich ein paar Tage nach der Fashion Week per Mail machen. Obwohl ich nichts von oberflächlichem „Networking“ halte und wirklich nur den Kontakt zu Menschen suche, wenn ich ihre Arbeit und sie als Person schätze, spielt Aufmerksamkeit hierbei eine große Rolle. Ich mache keine Selfies mit einflussreichen Bloggern nur wegen ihrer Reichweite, ich bin auch in dem Modezirkus auf der Suche nach herzenswarmen und freundlichen Menschen, egal ob einflussreich oder nicht. Authentizität setzt sich durch, daran glaube ich ganz fest. Also bloß nicht von dem Blitzlichtgewitter einschüchtern oder verbiegen lassen.
Wichtig, um lieb gewonnene Kontakte zu halten, ist der Austausch von Visitenkarten, die man zum Glück für relativ wenig Geld drucken lassen kann. Visitenkarten werden euch nicht nur helfen, euch bekannter zu machen, sondern auch den Gesprächspartner von heute Mittag nächste Woche bei der Nachbereitung wiederzufinden. Zwischen Shows und Partys vergisst man nämlich viel zu leicht Namen oder Internetadresse. Deswegen immer nach Visitenkarten fragen und fleißig sammeln.

Create Space for your own Point of View
My first Fashion Week 

Veranstaltungen, die nicht in das eigene Konzept passen, sollte man auslassen und sich auf die Termine konzentrieren, auf die man sich wirklich, mit all seiner Energie freut. Das ist nicht nur für einen selbst, sondern auch für diejenigen schöner, die dich empfangen. Obwohl die Fashion Week sehr stark von den Stimmen der Sozialen Netzwerke bestimmt wird, ist es wichtig seinen eigenen Blickwinkel nicht zu verlieren. Wer neue und andere Motive mit seinen Lesern teilt, gewinnt, wer einen eigenen Standpunkt vertritt sowieso. Die eigene Sicht der Dinge sollte man nicht nur bei der Berichterstattung bewahren, sondern auch während der Shows. Die ungefilterter Sicht, ohne Bildschirm zwischen Augen und Laufsteg, gibt den besten Blick auf Show frei, die eben kein „Event“, sondern eine Form von Kunst und Modekultur ist.

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3 Comments

  • Aline says: Juni 29, 2017 at 10:51 am

    Wow, ein sehr interessanter und ehrlicher Text. Bleib bitte genau so wie du bist mit deiner Einstellung zu solchen Themen.. das ist in der Fashionbranche glaube sehr selten und alles eher oberflächlich..
    Liebste Grüße, Aline

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    • Flora says: Juni 29, 2017 at 1:49 pm

      Danke für diesen Kommentar, Aline.
      Das Selbst zu bewahren ist wirklich das Wichtigste <3

      Reply
  • Alice says: Juli 28, 2017 at 11:38 am

    Cool, ein wirklich interessanter Beitrag und die Bilder sind auch richtig top 🙂

    Grüße aus dem Schenna Hotel

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