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Ein Rot für jeden Tag

Vielleicht ist es fatal, dass ich seit weit über zehn Jahren beinahe täglich rot lackierte Fingernägel habe. Ich weiss noch genau, wie ich als Jugendliche anfing meine Fingernägel rot zu lackieren und seitdem habe ich nur wenige Wochen pausiert. Ich ernähre mich halbwegs gesund, treibe Sport, schlafe gut, rauche sehr selten und mein Alkoholkonsum hält sich auch in Grenzen – ich denke die rot lackierten Nägel wird mein Körper irgendwie kompensieren können. Glück auf. 
Jedenfalls reihen sich in meiner Kommode, die im Badezimmer steht, unzählige Fläschchen gefüllt mit roter Farbe aneinander. Manche Farbtöne sind etwas wärmer, als die anderen, manche haben einen Unterton in Orange, andere glänzen beinahe wie ein Flamingo. Rot ist eben nicht gleich Rot und ich wähle die verschiedenen Abstufungen dieser Farbwelt stets nach Stimmung, Wetter oder Anlass aus. Selten tausche ich Rot für einen dunkel blauen oder schwarzen Lack aus, hin und wieder greife ich zu Rosenholz oder Nude. Rote Nägel, das ist sicher, sind absolut zeitlos, klassisch und trotz ihrer Auffälligkeit schlicht. Eigentlich komisch, oder?
Rot lackierte Fingernägel sind durch Zeitgeschichte, die Film – und Werbeindustrie zu einem stark aufgeladenen Detail an meist weiblichen Körpern geworden. Sie sind mit Assoziationen, Vorurteilen und Stereotypen verbunden, von denen ich manchen entsprechen, manchen widersprechen möchte. Ich trage selber immer eine kurze rote Maniküre, bewundere aber Frauen, wie Lana Del Rey, die mit langen perfekt geformten Nägeln an die verruchten Frauen erinnern, die in den 30er- und 40er Jahren mit den roten Fingerspitzen polarisierten. In den 60er-Jahren waren die auffälligen Maniküren bereits salonfähig, das ist wunderbar in der Serie Mad Men dokumentiert, und haben sich seitdem zum Klassiker entwickelt. Wie neu und verpönt lackierte Fingernägel einst waren, sieht man daran, dass sogar Schriftsteller wie Erich Kästner über sie schrieben. 
Meine ganz persönliche Assoziation mit kurzen roten Fingernägeln ist eine Erinnerung an die ursprüngliche Form der Weiblichkeit und an den Aufbruch von Frauen in ein selbstbestimmteres, freieres Leben. Und mal ganz davon abgesehen: mir gefällt es einfach.

Die besten Rottöne 

Diese Einleitung schießt vielleicht über das Ziel hinaus, denn eigentlich wollte ich euch lediglich meine liebsten Lacke vorstellen, da ich immer wieder zu den Farben auf meinen Nägeln gefragt werde. Bei den Vorbereitungen auf diesen Beauty-Beitrag habe ich festgestellt, dass ich mittlerweile fast ausschließlich auf Lacke von „Essie“ zurückgreife. Dieser Beitrag ist keine bezahlte Werbung, aber er könnte es sein, denn ich mag die Lacke für ihr Preis-Leistungsverhältnis, die Farbauswahl und die Haltbarkeit auf den Nägeln. Ich erneuere meine Maniküre meistens wöchentlich. Nun aber zu meinen Farbfavoriten, von hell nach dunkel: 

too too hot
ein helles Rot mit einem pinken Unterton, das fantastisch in den Sommer und an den Strand passt. Gepaart mit goldenen Ringen und einem schwingenden Kleid, ein Traum. 

lacquered up
ein klassisches helles Rot mit einem winzigen Stich Orange. Diesen Lack trage ich viel in den hellen Jahreszeiten, aber auch zu kuscheligen Outfits in Brauntönen oder zu meinem karierten Wollmantel. 

aperitif
das klassischste Rot aus meiner Sammlung. Ohne Unterton, keine Kompromisse. Diese Farbe kaufe ich gefühlt ständig nach und trage sie von allen Lacken am meisten und zwar zu jedem Anlass und in jeder Jahreszeit. 

bolt and be bold 
dieser Lack ist mein neuer Favorit für den Herbst. Das bräunliche und rötliche Orange ist warm und erdig und eine wunderbare neue Interpretation für die klassische Maniküre.

seize the minute 
ebenfalls wunderbar für eine wärmere Variante der klassischen roten Maniküre. Diese Farbe hat Tiefe und erinnert im richtigen Licht an eine frische Kastanie. Trotzdem ist der Hauptton ein Rot. 

hear me aurora 
das perfekte Dunkelrot für den Winter mit einem kleinen Stich Brombeere 

Diese sechs Farbtöne sind meine Favoriten für eine gepflegte und klassische Maniküre, die auffällig, aber eben genauso klassisch und zeitlos ist. Für mich absolut essentiell ist der Oberlack von Essence „Better than gel nails“, den ich seit meiner Jugend kaufe sowie ein pflegendes Nagelöl, damit die Fingerspitzen genährt sind. Mit abgeplatztem Lack fühle ich mich absolut unwohl. Ich erinnere mich daran, das mir einst auf dem Weg zu einem Date eine Stelle meiner Maniküre abplatzte und ich daraufhin im Schweinsgalopp in die nächste Drogerie lief, um die Fehlstelle auszubessern. Ihr merkt, ich nehme diese Oberflächlichkeit sehr ernst, haha. 

Redaktioneller Beitrag 
Freiwillige Markennennung

 

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